Der regelmäßige Lebensmitteleinkauf bildet eine beträchtliche Ausgabenbelastung für das zur Verfügung stehende Einkommen. Angesichts einer Fülle von Preis- und Qualitätsunterschieden bei den Anbietern lohnt sich ein genauer Vergleich. Von Bedeutung ist dabei für die Verbraucher auch die Berücksichtigung von Umweltinteressen.
Einkauf von Lebensmitteln planen
Wer sich jeden Tag in Lebensmittelgeschäften aufhält, der kauft auch ein. In der Regel nicht immer das, was er auch benötigt. Vor allem bei Hungergefühl leidet die Vernunft. Um unnötigen Benzinverbrauch und überflüssige Einkäufe zu vermeiden, sollten Sie im Regelfall höchstens ein bis zwei Mal pro Woche mit einem Einkaufszettel den Supermarkt aufsuchen. Ohne liebgewonnene Speisen ganz aufzugeben, sollten Sie sich vorher ausreichend darüber informieren, was unter einer ausgewogenen Ernährung verstanden wird und welche Lebensmittel eher unter gesundheitlichen Aspekten ganz gemieden werden sollten. Hilfreich kann für den Hausgebrauch eine Übersichtstabelle mit den Angaben des Fett- und Kalorienanteils der meisten Lebensmittel sein. Vorteilhaft ist in jedem Fall die Mitnahme von Stoffbeuteln oder Einkaufsboxen, um nicht bei jedem Einkauf zusätzliche Plastiktüten bezahlen zu müssen. Innerhalb einer Familie sollte vor dem Einkauf eine Bedarfsabfrage erfolgen, damit nicht kurze Zeit später wegen zwei Bananen der gleiche Supermarkt zum zweiten Mal aufgesucht werden muss.
Preiswert einkaufen ohne Qualitätsverzicht
Die Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel sollten in der näheren Umgebung bekannt sein. Regelmäßige Informationen über produktbezogene Rabatte durch Beilagen in Tageszeitungen oder Hauswurfsendungen sollten in Erfahrung gebracht werden. Zu solchen Gelegenheiten zählt zum Beispiel auch die Kenntnis vergünstigter Einkaufsmöglichkeiten für Obst oder Gemüse in einem nahegelegenen Bauernhof. Außerdem kann der Zeitpunkt des Einkaufs eine Rolle spielen. Kurz vor Geschäftsschluss sind oftmals auf Märkten, in Bäckereien oder Fischgeschäften verderbliche Waren deutlich günstiger zu erhalten. Selbst in Supermärkten ist dies vor dem nahenden Ladenschluss an Samstagen festzustellen. Viele Markenprodukte gibt es unter anderem Namen in einer anderen Verpackung deutlich günstiger. Wenn der günstigste Einkauf der gewünschten Lebensmittel nur beim Besuch mehrerer Geschäfte realisiert werden kann, sollte keine Bequemlichkeit entgegenstehen. Ein Hinderungsgrund wäre bei größeren Entfernungen möglicherweise der Fahrtkostenaufwand. Bei beschädigten Verpackungen lassen sich eventuell Preisnachlässe verhandeln. Lebensmittel in größeren Verpackungsmengen sind in der Regel günstiger als kleine Verpackungseinheiten. Bei einer längeren Haltbarkeitsdauer bietet der Einkauf größerer Mengen Preisvorteile und dient zugleich als Reserve zu Hause. Manche Fertiggerichte bestehen nur aus wenigen Zutaten, die einzeln eingekauft viel billiger sind.
Nicht auf irritierende Werbung und verkaufspsychologische Tricks reinfallen
Eine besonders hervorgehobene Verkaufsposition oder eine farbige, überdimensionale Preisangabe muss nicht bedeuten, dass der Artikel dadurch unter dem Normalpreis verkauft wird. Auch die Hinweise „Nur für kurze Zeit“ oder „Nur solange der Vorrat reicht“ lassen nicht unbedingt auf Preisermäßigungen schließen. Kein Produktkauf sollte aus der Routine heraus mit einem schnellen Griff erfolgen. Bei gleichbleibendem Preis ändern sich teilweise die Inhaltsmengen. Bei eingelegten Lebensmitteln ist das Nettogewicht oder Abtropfgewicht entscheidend. Alle aufgedruckten Haltbarkeitsdaten sollten zur Kenntnis genommen werden. Teilweise sind die Schriftgrößen dabei so klein gewählt, dass sich das Aufsetzen einer Lesebrille lohnt. Wer also eine Lesebrille benutzt, sollte sie unbedingt mit in den Laden nehmen und auch benutzen. Manche Produkte werden in unterschiedlichen Preisstufen angeboten. In den Verkaufsregalen stehen die teuersten Alternativen meistens auf Augenhöhe. Das Bücken kann sich also bezahlt machen. Das Gleiche gilt für die Seitenwahl der Produktsuche. Der suchende Blick wandert im Regal immer von links nach rechts und verweilt dort kurz. Daher sind dort ebenfalls die teuersten Produkte platziert.
Sonstige Tipps und Ratschläge
- Statt dem Kauf von stillem Mineralwasser Leitungswasser aus diesen Flaschen trinken
- Vor dem Einkaufen die eigenen Vorräte einschließlich Haltbarkeitsdatum überprüfen
- Barzahlung anstatt Kartenzahlung erzeugt ein sensibleres Kostenbewusstsein
- Ein bedarfsgerechtes Einkaufen entlastet auch bei der Abfallentsorgung
- Zur Erledigung kleinerer Einkäufe in der Nähe: Fahrrad mit Einkaufskorb benutzen
- Kreative Resteverwertung von Lebensmittel hilft sparen
- Informations- und Einkaufsmöglichkeiten über das Internet prüfen
- Lebensmittel wie Fisch oder Hackfleisch zur Sicherheit am Zubereitungstag kaufen
- Auf regionale und saisonale Produkte achten, da sie oft preiswerter sind
- Vermeidung überfüllter Geschäftsräume: Einkaufen erfordert Konzentration
- Vorsicht bei Kombiplatzierungen, der zweite Artikel könnte anderswo billiger sein
- Falls möglich: Außer dem Haltbarkeitsdatum auch Farbe und Geruch prüfen
- Beim Preisvergleich immer auf den Kilopreis achten
- Quengelnden Kindern nicht nachgeben, hier muss sich Erziehung durchsetzen
- Die hinteren Produkte im Regal sind häufig die länger haltbaren
- Günstige Familienpackungen enthalten oft Mengen, die nicht benötigt werden
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